Erster Spartenstich zum Anbau des B-Gebäudes
“Wir haben zu wenige Räume”, das hört man zuweilen am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium öfter. Denn schon länger beschäftigt die Schule – und besonders die Schulleitung – ein Problem: das LLG hat zu wenig Räumlichkeiten, um alle Bedürfnisse der Schulgemeinde bedienen zu können.
Doch genau dieses Problem nimmt die Stadt Gießen, besonders Stadträtin Eibelshäuser, jetzt in Angriff: das B-Gebäude, in welchem vor allem Klassenräume untergebracht sind, erhält einen großen Anbaukomplex.
Begonnen haben die Bauarbeiten für den Anbau zwischen B-Haus und Sportplatz schon im letzten Schuljahr. Für das vergangene Schuljahr war ebenfalls die Fertigstellung und der Bezug des Gebäudes geplant. Dieser Plan jedoch sei zu optimistisch gewesen und man hätte deshalb Abstand von ihm nehmen müssen, berichtet die Stadträtin im Vorgespräch zum ersten Spartenstich.
Weiter erklärt Astrid Eibelshäuser, wie die Finanzierung des Projektes gesichert sei. Man habe hier auf einen Generalunternehmer aus dem Westerwald gesetzt, der das Gebäude baut und danach mindestens zehn Jahre an die Stadt vermietet. Nach diesen zehn Jahren wird es entweder abgebaut – dies ist durch die verwendete Holzmodulbauweise gut möglich – oder die Stadt übernimmt den Anbau. Dies hänge vom Bedarf des LLG ab, aber eine Kaufoption sei definitiv festgeschrieben, betont die Schuldezernentin.
Der Anbau wird in einer nachhaltigen und wenig zeitintensiven Holzmodulbauweise errichtet. Das bedeutet, dass die 42 einzelnen Module des Gebäudes, in dem später mehrere Klassenräume und ein Informatikraum untergebracht werden, in einer Halle nahe Fulda vorgefertigt werden. Die Module werden Mitte März nach Gießen transportiert und innerhalb zweier Wochen zu einem Gebäude zusammengebaut.
Nach einer Prognose des Bauunternehmers sei mit einer Fertigstellung im Juni zu rechnen, Verzögerungen – das wissen wir von der Mediathek – sind aber nicht auszuschließen.
Besonderen Wert legt die Stadt Gießen auf eine nachhaltige Bauweise. So waren hier für die Auswahl des Unternehmers auch die Vorlage verschiedener Siegel ausschlaggebend. Das Haus wird ebenso wie mit einer Dachbegrünung auch mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.
Doch zum geplanten Bau des Anbaus gab es auch Kritik seitens der direkten Anwohnerschaft. Dinge, wie Schattenfall oder die Holzung mehrerer alter Eichen standen hier im Mittelpunkt. Die Anwohner rechneten auch mit mehr Lärmbelastung durch die Schüler:innen. Die Stadt erklärt auf Nachfrage, dass der Anbau nicht so hoch sei, wie das bestehende Gebäude und bereits mehrere Schattenfallstudien zu dem Ergebnis gekommen seien, dass ausdrücklich nicht mit erhöhtem Schattenfall auf die betroffenen Grundstücke zu rechnen sei. Erhöhte Lärmbelastung durch die Schule sei unrealistisch, da mit dem Anbau kein Kapazitätserhöhungen der Schul einhergehen würden. Für die gefällten Bäume würden auf dem Gelände Ausgleiche geschaffen werden.